SDG und Sozialunternehmen
Die UN sieht in Innovation und neuen Ansätzen zur Bewältigung sozio-ökologischer Herausforderungen ein vielversprechendes Potenzial. In den vorangegangenen Kapiteln (Kapitel 2 & 3) haben wir das Konzept der Sozialunternehmen ausführlich behandelt. Diese Unternehmen spielen laut der UN, der EU und der Bundesrepublik Deutschland eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der SDGs. Die SDGs dienen Sozialunternehmen nicht nur als Orientierung, sondern auch als Leitfaden, um ihre innovativen Lösungen auf gesellschaftliche Herausforderungen auszurichten.
Sozialunternehmen gewinnen in der politischen Landschaft auf nationaler, europäischer und globaler Ebene zunehmend an Bedeutung. Ihre Fähigkeit, flexibel und oft effizient auf gesellschaftliche Probleme zu reagieren, verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber traditionellen Wohlfahrtsorganisationen und staatlichen Institutionen. Durch praxisorientierte Ansätze und die enge Verknüpfung mit den SDGs werden sie als treibende Kraft angesehen, um die Ziele bis 2030 zu erreichen (Gehra, 2023, S. 15).
Warum Sozialunternehmen entscheidend für die SDGs sind:
- Lösung gesellschaftlicher Probleme: Sozialunternehmen fokussieren sich darauf, drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, – genau die Herausforderungen, die auch im Zentrum der SDGs stehen. Ob es um die Bekämpfung von Armut, die Verbesserung der Bildungsqualität, die Förderung der Gesundheit oder den Schutz der Umwelt geht Sozialunternehmen entwickeln innovative Ansätze, die direkt zur Erreichung dieser Ziele beitragen.
- Nachhaltigkeit im Fokus: Sowohl das Konzept des Social Entrepreneurship als auch die SDGs betonen die Bedeutung nachhaltiger Lösungen. Sozialunternehmen entwickeln Modelle, die nicht nur kurzfristige Erfolge erzielen, sondern auch langfristig tragfähig sind und die Ressourcen der Erde schonen. Ihre Arbeit steht im Einklang mit den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit, die für die SDGs von zentraler Bedeutung sind.
- Schnelles agieren: Sozial Unternehmerinnen und Unternehmer können durch ihre Innovationskraft schneller, flexibler und unbürokratischer auf Herausforderungen reagieren.
Insgesamt zeigt sich, dass Sozialunternehmen durch ihre Problemlösungsansätze und ihren Nachhaltigkeitsfokus entscheidend dazu beitragen können, die SDGs zu erreichen. Ihre dynamische und oft innovative Herangehensweise macht sie zu wichtigen Akteuren im globalen Bestreben, um eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu schaffen. Somit orientieren sich SE [ausschreiben] auch an den SDGs und nutzen diese, um ihre Ziele als auch ihre Wirkung zu kommunizieren.
Die SDGs bieten somit einen universellen Referenzrahmen, der es auch traditionellen Unternehmen ermöglicht, ihre Nachhaltigkeitsinitiativen zu strukturieren und transparent zu kommunizieren. Unternehmen wie Siemens und Ikea nutzen die SDGs, um ihre Beiträge zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel, weniger Wasserverbrauch oder auch soziale Ungleichheit darzustellen. Durch die Ausrichtung an den SDGs können diese Unternehmen nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele besser verfolgen, sondern auch ihr Engagement für eine nachhaltigere Zukunft glaubhaft nach außen kommunizieren.
Die SDGs fungieren somit als eine Art „gemeinsame Sprache“ für Unternehmen (sowohl Sozialunternehmen als auch traditionelle Unternehmen) weltweit, um ihre Bemühungen zur Lösung globaler Herausforderungen darzustellen. Dadurch wird es einfacher, die Fortschritte in diesen Bereichen zu messen und zu vergleichen, was sowohl für Unternehmen als auch für ihre Stakeholder von großem Nutzen ist.
Es gibt inzwischen auch viele andere Nachhaltigkeitssiegel bzw. Möglichkeiten, wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeit erfassen. Die SDG sind als Initiative eine davon.
Folgende Darstellung gibt einen Überblick, wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeit erfassen:
(Eigene Darstellung - Korisanski, Meßmer, Vogel – Seminar SEE der TU München)
Standards: Standards bilden den Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, damit diese strukturiert und effizient erfolgen kann. Rahmenwerke legen beispielsweise fest, welche Daten in welchem Format und in welcher zeitlichen Auflösung bereitgestellt werden müssen. Diese Standards können freiwillig für die ESG (Environmental, Social, Governance)-Berichterstattung verwendet werden.
Initiativen: Initiativen sind freiwillige Verpflichtungen, die als Nachweis für zusätzliche ESG-Bemühungen dienen können.
Regulatory: Dies bezieht sich auf Gesetze, die verbindliche ESG-Anforderungen darstellen, die sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gelten können.
Ratings: ESG-Ratings werden verwendet, um Unternehmen auf der Grundlage ihrer ESG-Bemühungen pro Sektor zu bewerten.