Realitätscheck Problemlösen im Unterrichtsalltag
(Bruder, 2003; Tietze, Klika & Wolpers, 2000)
Die Unterrichtspraxis im Alltag sieht leider schlechter aus:
- Problemorientierung wird nur von einem Fünftel der Lehrenden praktiziert
- etwa ein Drittel benutzt Problemkontexte zur Einführung neuer Themengebiete und oft zur Motivation. Die Bearbeitung erfolgt aber meist in lehrerzentrierten, straff geführtem fragend-entwickelnden Unterricht
- Zeitmangel und Zwänge aufgrund von Abitur Vorbereitungen machen das Problemlösen schwierig
- die Hälfte der Lehrenden hat ein Bild von der Mathematik, das durch Präzision, Beweisen, Logik und Systematik gekennzeichnet ist
- wegen der Wissenschaftsorientierung, also der Übertragung von der Struktur der universitären Vorlesungen auf den Oberstufenunterricht , wird das Lernen erschwert und die Aktivität der Lernenden gehindert
- Lernende erwerben zwar gewünschte Strategien zum Problemlösen, können diese aber in entsprechenden Situationen nicht anwenden, eventuell weil die Strategien zu sehr situationsverknüpft angelegt werden
- zu wenig kreativitätsfördernde Lernanforderungen
- es genügt nicht, Lernende einfach nur mit den Problemen zu konfrontieren, man muss sie auch zu deren Bewältigung befähigen