SDG als Herausforderung und Mögliche Challenge-Geberin für die Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodelle.
In dieser Fortbildung geht es vor allem darum, wie Sie das Konzept des Sozialunternehmertums durch CBL in Ihrem Unterricht einsetzen können. Wie bereits in diesem Kapitel erläutert, bieten die SDGs eine hervorragende Grundlage, um Herausforderungen (Challenges) zu identifizieren und zu formulieren, die Sie dann gemeinsam mit Ihren Lernenden bearbeiten können. Diese Herausforderungen können in Form von Wirkmodellen, Geschäftsmodellen oder im klassischen CBL-Kontext erarbeitet werden, wobei Sie als Lehrkraft die Lösung bewusst offenlassen können, sodass nicht zwingend ein Geschäftsmodell als Ergebnis entstehen muss.
Selbstverständlich können Sie auch zunächst mit Ihren Lernenden über ausgewählte Herausforderungen diskutieren. Diese Challenges können je nach Lerngruppe unterschiedlich gestaltet werden. Im ersten Kapitel haben wir bereits einige wichtige Aspekte angesprochen, die bei der Formulierung einer Challenge zu berücksichtigen sind, insbesondere im Hinblick auf die angestrebten Lernziele. Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Kriterien für die Entwicklung einer Challenge sowie einige Ideen, wie solche Herausforderungen im Kontext der SDGs formuliert werden könnten.
Die Formulierung von Challenges im Kontext von Sozialunternehmertum und den SDGs erfordert ein durchdachtes Vorgehen, um sicherzustellen, dass die Herausforderungen sowohl relevant als auch umsetzbar sind. Hier sind einige wichtige Ansatzpunkte und Kriterien, die Sie bei der Formulierung einer Challenge beachten sollten:
Wichtige Kriterien zur Formulierung einer Challenge:
- Relevanz für die Lernenden: Die Challenge sollte sich an den Interessen und Erfahrungen der Lernenden orientieren. Eine Verbindung zum Alltag der Lernenden kann die Motivation und das Engagement steigern.
- Zielorientierung: Überlegen Sie, welches Lernziel Sie mit der Challenge erreichen möchten. Soll die Challenge zur Entwicklung bestimmter Kompetenzen beitragen, ein Verständnis für ein spezifisches Thema fördern oder eine innovative Problemlösung hervorrufen?
- Konkretheit und Klarheit: Die Aufgabenstellung sollte klar formuliert und verständlich sein. Unklarheiten können die Motivation und die Fähigkeit der Lernenden, eine Lösung zu erarbeiten, beeinträchtigen.
- Offenheit für verschiedene Lösungswege: Eine hervorragende Challenge lässt verschiedene Lösungsansätze zu. Dies fördert kreatives Denken und ermöglicht es den Lernenden, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen.
- Bezug zu den SDGs: Die Challenge sollte idealerweise einen klaren Bezug zu einem oder mehreren Punkten der SDGs haben, sodass die Lernenden sich mit globalen Herausforderungen auseinandersetzen und gleichzeitig an lokalen Lösungen arbeiten können.
Beispielhafte Formulierung von Challenges in Bezug auf die SDGs:
- SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
- Challenge: „Wie können wir in unserer Schule ein Projekt entwickeln, das die psychische Gesundheit von Lernenden fördert?“
- Ziel: Förderung des Wohlbefindens und der Achtsamkeit unter den Lernenden.
- SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
- Challenge: „Wie könnte unsere Gemeinde ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren?“
- Ziel: Entwicklung von Ideen für lokale Energieprojekte, die erneuerbare Energien nutzen.
- SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Challenge: „Wie können wir unsere Stadt sicherer und umweltfreundlicher für Fußgänger und Radfahrer gestalten?“
- Ziel: Erarbeitung von Konzepten für nachhaltige städtische Mobilität.
- SDG 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
- Challenge: „Wie können wir den Plastikverbrauch in unserer Schule erheblich reduzieren?“
- Ziel: Sensibilisierung für Umweltthemen und Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Reduktion von Plastikmüll.
- SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
- Challenge: „Wie können wir als Schule einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern?“
- Ziel: Förderung des Umweltbewusstseins und Umsetzung klimafreundlicher Projekte.
Durch die Anwendung solcher Challenges im Unterricht fördern Sie nicht nur das Verständnis der Lernenden für soziale und ökologische Probleme, sondern auch ihre Fähigkeit, kreative und unternehmerische Lösungen zu entwickeln. Der offene Ansatz ermöglicht es den Lernenden, ihre eigenen Ideen einzubringen und zu realisieren, was ihre Selbstwirksamkeit und ihre Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, stärkt.