Größe

(Obersteiner, Van Hoof & Verschaffel, 2013; Stafylidou & Vosniadou, 2004)

Beide bisher besprochenen Aspekte – das Nichtvorhandensein einer nächstgrößeren Bruchzahl und die Darstellung von Brüchen durch Paare von Zahlen – haben große Auswirkungen, wenn es darum geht, die Größe von Bruchzahlen einschätzen zu können. Viele Jugendliche sind z. B. der Ansicht, dass sich ein Bruch vergrößert, wenn sich Zähler oder Nenner vergrößert (Stafylidou & Vosniadou 2004). Und selbst wenn Aufgaben zum Größenvergleich richtig gelöst werden, so ist die Bearbeitungszeit bei Brüchen mit gleichem Zähler deutlich höher als bei Brüchen mit gleichem Nenner. Dies gilt sogar für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Obersteiner, Van Hoof & Verschaffel, 2013).

Hierbei spielen die Eigenschaften der rationalen Zahlen, die im Abschnitte zur Dichte angesprochen wurden, eine wichtige Rolle: Ohne eine kleinste positive Zahl, die als Einheit dient, können Größenvergleichsaufgaben nicht durch Abzählstrategien gelöst werden. Darüber hinaus ist aus der formalen Definition von Brüchen als Zahlenpaaren nicht direkt ersichtlich, welchen Einfluss Zähler und Nenner auf die Größe haben. Dies wird nur erkennbar, wenn die geometrische Bedeutung von Zähler und Nenner aufgezeigt werden.

Aufgaben dazu …

Aufgaben 1-4