Die Bedeutung der Umsetzung der SDGs auf globaler, nationaler und kommunaler Ebene

Während die SDGs als globale Agenda formuliert wurden, ist ihre erfolgreiche Umsetzung stark davon abhängig, dass sie nicht nur international, sondern auch auf nationaler und kommunaler Ebene verfolgt und umgesetzt werden [Literaturangabe fehlt]. Ähnlich wie im vorherigen Kapitel zum Thema Wirkung (Wirkung kann auf unterschiedlichen Eben ansetzten – siehe Kapitel 3) – können die SDGs auf unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden.

Globale Ebene

Auf globaler Ebene dienen die SDGs als gemeinsamer Rahmen, der alle Länder in die Pflicht nimmt, sich an nachhaltigen Entwicklungsprozessen zu beteiligen. Internationale Kooperation und Solidarität sind entscheidend, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel, Armut und Ungleichheiten effektiv anzugehen. Globale Maßnahmen und Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen sind notwendig, um länderübergreifende Probleme zu bewältigen und gemeinsame Ziele zu erreichen.

Nationale Ebene

Auf nationaler Ebene müssen Regierungen die SDGs in ihre politischen Strategien und Entwicklungspläne integrieren. Dies erfordert eine Anpassung der nationalen Gesetzgebung, die Bereitstellung von Ressourcen und die Entwicklung von Maßnahmen, die den spezifischen Bedürfnissen und Herausforderungen des jeweiligen Landes gerecht werden. Nationale Regierungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen, um nachhaltige Entwicklung zu fördern, indem sie beispielsweise nachhaltige Wirtschaftsmodelle unterstützen, soziale Sicherungssysteme stärken und Umweltschutzmaßnahmen umsetzen.

Kommunale Ebene

Die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene ist ebenso wichtig, da viele der Herausforderungen und Lösungen auf lokaler Ebene konkretisiert werden. Städte, Gemeinden und lokale Verwaltungen sind oft am besten in der Lage, die Bedürfnisse und Prioritäten ihrer Gemeinschaften zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Lokale Initiativen können nachhaltige Lösungen in Bereichen wie Abfallmanagement, Energieeffizienz, lokaler Wirtschaftsentwicklung und sozialer Gerechtigkeit vorantreiben. Zudem können kommunale Akteure durch direkte Bürgerbeteiligung und -engagement eine stärkere Unterstützung und Akzeptanz für nachhaltige Entwicklungsprojekte schaffen.

Integration auf allen Ebenen

Die erfolgreiche Umsetzung der SDGs erfordert eine koordinierte Anstrengung auf allen Ebenen. Nationale Regierungen sollten Strategien und Ressourcen bereitstellen, die lokalen und kommunalen Behörden helfen, die SDGs in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig müssen lokale Erfahrungen und Bedürfnisse in nationale und globale Entscheidungsprozesse einfließen, um sicherzustellen, dass Maßnahmen effektiv und relevant sind. Daher ist wichtig, dass die Lernenden verstehen, dass es bei den SDGs nicht um Ziele geht, die sich lediglich auf den globalen Süden beziehen, sondern die uns alle etwas angehen.

Ein Beispiel: Ziel 1 der SDGs lautet “Keine Armut”. Die Bedeutung dieses Ziels variiert jedoch je nach Land. In einigen Ländern besteht das Ziel darin sicherzustellen, dass niemand von weniger als zwei Dollar pro Tag leben muss. In Deutschland hingegen definiert sich Armut anders: Als arm gilt hier, wer weniger als 60 % des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat. Laut der Bundesregierung waren im Juli 2024 etwa 15,9 % der Bevölkerung in Deutschland von Armut betroffen. (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/armut-beenden-1537492) Zugriff 23.07.24

Dieser Absatz soll verdeutlichen, dass auch die sogenannten entwickelten Länder noch erhebliche Fortschritte in Bezug auf die Erreichung der SDGs machen müssen. Daher ist es sinnvoll und notwendig, sich intensiv mit diesen Zielen auseinanderzusetzen.

Übung für den Unterricht

Wir haben ein Arbeitsblatt erstellt, das alle 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) umfasst. Es enthält Spalten für die Ebenen „Persönlich“, „Kommunal“, „National“ und „Global“. Diese Übung hilft den Lernenden, die Bedeutung der SDGs auf verschiedenen Ebenen zu verorten.

In Bezug auf Sozialunternehmen:

Mit dem Arbeitsblatt können die Lernenden herausfinden, welche SDGs auf welcher Ebene besonders wichtig sind und wie Sozialunternehmen in diesen Bereichen aktiv werden können. Die Spalte „Persönlich“ kann hierbei ausgelassen werden. Das knüpft an das Thema „Wirkung“ aus Kapitel 3 an, in dem wir besprochen haben, dass Projekte oder Initiativen auf verschiedenen Ebenen wirken können.

Die Übung bietet auch die Möglichkeit, gemeinsam mit den Lernenden zu überlegen, welche SDGs durch sozialunternehmerische Initiativen oder eigene Geschäftsideen besonders hervorragend unterstützt werden können. Dabei wird deutlich, dass Maßnahmen sowohl lokal als auch global Auswirkungen haben können. Es ist wichtig, die richtige Ebene für den eigenen Einsatz zu finden. Diese Reflexion hilft den Lernenden besser zu verstehen, wie sie durch individuelle und gemeinsame Aktionen zur Erreichung der SDGs beitragen können.

Arbeitsblatt: SDGs auf den verschiedenen EbenenWir haben Ihnen das Arbeitsplatt als PDF angehängt. Sie findet es hier:
“Z:\Mitarbeiter\Projekte\ViFoNet\Struktur_Fortbildung\03_Kapitel 3 (SDG)\Material\SDG.docx”