Wer war Pythagoras?
(Zhmud, 2015)
Zum Leben des Pythagoras gibt es nur sehr wenige sichere Quellen (aber sehr viele Legenden). Die groben Eckdaten seines Lebens seien hier nach Zhmud (2015) wiedergegeben.
Pythagoras wurde um 570 v. Chr. auf der Insel Samos, Griechenland, als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren, wo er später auch eine Tempelschule besuchte. Dort durchlief er eine ägyptische Ausbildung, wobei seine Jugend durch zahlreiche Reisen geprägt war.
Um 526 v. Chr. wurde Samos von den Ägyptern erobert. Dieses Ereignis bewegte Pythagoras vermutlich zu seinem 20-jährigen Aufenthalt in Ägypten und Babylonien (laut Iamvlichos‘ Bericht), wo er wohl auf die ersten Ideen zu seinem bekannten Satz kam.
Später in Süditalien gründete er eine Philosophenschule, wobei die Mitglieder sich Pythagoreer nannten. Sie waren der Überzeugung Alles ist Zahl und dass sich die Ordnung der Welt durch natürliche Zahlen und ihre Verhältnisse erklären lasse. Durch die rationalen Zahlen komme die Harmonie des Kosmos zum Ausdruck. Die Entdeckung eines ihrer Mitglieder, dass im Einheitsquadrat die Länge der Diagonalen eine irrationale Zahl – also kein Bruch – ist, widersprach ihrer Grundüberzeugung und stürzte die Schule in eine schwere Krise. Anfangs versuchten sie vergeblich die Existenz irrationaler Zahlen zu verheimlichen, als dies nicht gelang, löste sich der Bund der Pythagoreer auf.
Der Bund war geprägt durch die Überzeugungen und Lehre von einem Leben hin zu Moral, Tugend, Treue und Götterverehrung, Zahlenkunde, Musik und Astronomie, einem Leben ohne Fleisch und Alkohol und wollfreier Kleidung.
Um 497 v. Chr. verstarb Pythagoras schließlich in Metapont (Italien). Trotz seines Todes verbreitete sich die pythagoreische Lehre im Mittelmeerraum.
Eine unterhaltsame Einführung in die Gedankenwelt des Pythagoras findet sich in dem Video What’s up with Pythagoras? von Vi Hart.